Studienübersichten

Mobilfunk-relevante Arbeiten sind solche mit Mobilfunk-Exposition, d.h.

Bitte beachten Sie, dass eine Publikation mehreren Endpunkten zugeordnet sein kann, d.h. die Summe der Publikationen aus den einzelnen thematischen Punkten und Unterpunkten kann größer als die Gesamtsumme der tatsächlichen Publikationen sein.

Epidemiologische Studien zu Mobilfunk

402 Studien insgesamt
  1. 135 Studien
  2. 134 Studien
  3. 112 Studien
  4. 58 Studien
  5. 20 Studien

Leukämie/Lymphom 20 Studien insgesamt

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Krebs ist eine der häufigsten Krankheits- und Todesursachen weltweit. Die Ursachen für die Entstehung und Entwicklung von bösartigen Tumoren (Kanzerogenese) sind in einigen Fällen aufgeklärt (z.B. Asbest oder Rauchen bei Lungenkrebs), oft jedoch trotz intensiver Forschung noch nicht gefunden.

Im unteren Bereich des elektromagnetischen Spektrums wurde ein erhöhtes Auftreten von Leukämie im Kindesalter bei 50/60Hz-Magnetfeldern in der Nähe von Hochspannungsfreileitungen von Wertheimer und Leeper (1979) beobachtet. Daraufhin wurden viele weitere Studien in verschiedenen Ländern zur weiteren Untersuchung dieses möglichen Zusammenhangs mit unterschiedlichen Methoden zur Expositionsabschätzung durchgeführt. Insgesamt wurde aus den Ergebnissen der teilweise widersprüchlichen Studien geschlussfolgert, dass ab einer über einen längeren Zeitraum gemittelten Magnetfeld-Exposition von 0,4 Mikrotesla möglicherweise ein doppelt so hohes Risiko für Leukämie im Kindesalter besteht. Dies veranlasste das Internationale Krebsforschungszentrum IARC 2001, niederfrequente Magnetfelder als ein mögliches Karzinogen für Menschen (Gruppe 2B, zu der u.a. Kaffee gehört) einzustufen, obwohl bisher trotz intensiver Forschung kein biologischer Wirkungsmechanismus entdeckt wurde.

Die krebsauslösende Wirkung ionisierender Strahlen wie UV-, Röntgen- und Gammastrahlen, die im oberen Bereich des elektromagnetischen Spektrums angesiedelt sind, wurde in experimentellen und epidemiologischen Studien untersucht und belegt. Basierend auf der Evidenz dieser Ergebnisse wurden ionisierende Strahlen von der IARC als karzinogen für den Menschen in der Gruppe 1 eingestuft.

Diese noch nicht abgeklärten Wirkungen und Wirkungsmechanismen niederfrequenter Magnetfelder sowie die exponentielle Zunahme der Mobiltelefone in den vergangenen 15 Jahren führten zur Untersuchung der möglichen Auswirkungen von den in der Mobilkommunikation verwendeten Wellen im mittleren Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Wenn die Nutzung eines Mobiltelefons das Risiko für Krebs erhöhen würde, dann wäre weltweit eine große Anzahl von Menschen betroffen. Deshalb wurde eine Reihe von Studien durchgeführt:

In der CEFALO-Studie wird untersucht, ob die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko der Entwicklung eines Hirntumors bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 7-19 Jahren erhöht. Dazu wurden Fall-Kontroll-Studien in Dänemark, Schweden, Norwegen und der Schweiz nach einheitlichem Studienprotokoll zwischen den Jahren 2004 bis 2008 durchgeführt. Die Ergebnisse werden bald nach der Auswertung veröffentlicht werden.

Zur weiteren Untersuchung wurde eine internationale Kohortenstudie (International cohort study of mobile phone use and health (COSMOS)) im Jahr 2008 initiiert, um die möglichen gesundheitlichen Wirkungen bei Langzeitmobiltelefon-Nutzern zu untersuchen. An der Studie beteiligen sich die 5 europäischen Länder Großbritannien, Dänemark, Schweden, Finnland und die Niederlande. Deutschland nimmt an der Studie nicht teil, da Kosten und Zeitaufwand zu hoch wären, um genügend Teilnehmer zu akquirieren (Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm, Machbarkeitsstudie, 2005).

Die internationale multizentrische MOBI-KIDS-Studie wurde 2009 initiiert, um den Zusammenhang zwischen Kommunikationstechnologien einschließlich Mobiltelefonen und Hirntumoren bei jungen Menschen zu untersuchen. In einem Studienzeitraum von 5 Jahren werden etwa 2000 jungen Menschen zwischen 10 und 24 Jahren mit Hirntumor und eine gleiche Anzahl von jungen Menschen ohne Hirntumor zur Studienteilnahme eingeladen. Forschergruppen aus folgenden Ländern beteiligen sich von Beginn an: Australien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Kanada, Neuseeland, die Niederlanden, Österreich, Spanien und Taiwan.