Studientyp: Medizinische/biologische Studie (Beobachtungsstudie)

Elektromagnetische Felder und Gesundheitsbelastungen - Interdisziplinäre Fallabklärungen im Rahmen eines umweltmedizinischen Beratungsprojektes med./bio.

[Electromagnetic fields and health complaints - interdisciplinary case evaluations in an environmental medicine counselling project]

Veröffentlicht in: Umweltmed Forsch Prax 2005; 10 (1): 21-28

Ziel der Studie (lt. Autor)

In der Region Basel wurde im Jahr 2001 eine Beratung für Personen angeboten, die Gesundheits-Beschwerden auf Umweltbelastungen wie z.B. elektromagnetische Felder zurückführten. Ziel der Studie war es, die Expositions-Situation gegenüber niederfrequenten und hochfrequenten elektromagnetischen Felder im Wohnbereich von Patienten der Beratungsstelle darzustellen. Zum anderen wurde untersucht, ob sich Personen, die elektromagnetische Felder alleine als Ursache ihrer Beschwerden vermuten, von Personen unterscheiden, die nur andere Umweltbelastungen vermuten.

Hintergrund/weitere Details

Bei Teilnehmern, die elektromagnetische Felder als Ursache vermuteten, wurden bei einem Hausbesuch zusätzlich niederfrequente und hochfrequente Felder gemessen. Die Plausibilität eines Zusammenhangs zwischen den Beschwerden und der Belastung durch elektromagnetische Felder wurde im interdisziplinären Team beurteilt und anhand folgender Kriterien abgeschätzt: Das elektromagnetische Feld musste ein Zehntel der Schweizer Grenzwerte überschreiten, um in der Fallkonferenz diskutiert zu werden ( Niederfrequenz: 10 V/m, 0.1µT, Hochfrequenz: 0.6 V/m). Die Befeldung musste an einem Ort erfolgen, an dem sich die Personen mindestens mehrere Stunden täglich aufhielten. Vorbedingung war, dass die Befeldung vor Auftreten der Beschwerden erfolgte.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 5 Hz–400 kHz
Expositionsdauer: hier nicht relevant
Exposition 2: 700 MHz–3 GHz
Expositionsdauer: hier nicht relevant

Allgemeine Informationen

all measurments took place at the homes of the participants

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 5 Hz–400 kHz
Typ
Expositionsdauer hier nicht relevant
Zusatzinfo Frequency range used for magnetic field and electric field measurements were between 5 Hz to 50 kHz and 5 Hz to 400 kHz, respectively.
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
  • elektromagnetic household appliances
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
elektrische Feldstärke 110 V/m Maximum gemessen - im Schlafzimmer
elektrische Feldstärke 200 V/m Maximum gemessen - in der Küche
magnetische Flussdichte 1,5 µT Maximum gemessen - im Schlafzimmer
elektrische Feldstärke 90 V/m Maximum gemessen - im Wohnzimmer
magnetische Flussdichte 15 µT Maximum gemessen - im Büro
magnetische Flussdichte 7 µT Minimum gemessen - in der Küche
elektrische Feldstärke 160 V/m Maximum gemessen - im Büro
magnetische Flussdichte 1,45 µT Maximum gemessen - im Wohnzimmer

Exposition 2

Hauptcharakteristika
Frequenz 700 MHz–3 GHz
Typ
Expositionsdauer hier nicht relevant
Zusatzinfo An additional probe was used for measurement in the frequency range of 700 MHz to 3 GHz to determine the contribution of cellular phone networks.
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
elektrische Feldstärke 2,95 V/m Maximum gemessen - in der Küche
elektrische Feldstärke 2,25 V/m Maximum gemessen - im Schlafzimmer
elektrische Feldstärke 1,35 V/m Maximum gemessen - im Wohnzimmer
elektrische Feldstärke 9 V/m Maximum gemessen - im Büro

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchungszeitpunkt:
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Obwohl keiner der Grenzwerte überschritten war, erschien es dem Projektteam plausibel, dass bei einzelnen Personen Beschwerden durch elektromagnetische Felder hervorgerufen worden waren (das Projektteam kam zu der Einschätzung, dass bei 8 der 25 Personen (32%) ein Zusammenhang zwischen mindestens einem Symptom und der elektromagnetischen Feld-Exposition als plausibel erachtet wurde). Aufgrund der hohen Komplexität der Fälle sollten derartige Patienten von einem interdisziplinären Team untersucht werden.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

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