Häufigkeit

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts starben im Jahre 2015 insgesamt 36 Personen bei Stromunfällen in Deutschland, davon ereigneten sich acht tödliche Stromunfälle während der Arbeit und 28 Unfälle zu Hause und in der Freizeit (ICD-10 (2008): Unfallursachen W85, W86 und W87). Zwei Menschen wurden 2015 in Deutschland durch Blitzschlag (ICD-10 (2008): T75) tödlich verletzt. Die zeitliche Entwicklung der Anzahl an tödlichen Stromunfälle in Deutschland ist in der folgenden Abbildung für den Zeitraum von 1985 bis 2014 nach Angaben des Statistischen Bundesamts dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Anzahl der tödlichen Stromunfälle in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Dies ist vermutlich auf einen verbesserten Schutz vor Stromunfällen wie beispielsweise durch die Einführung von Fehlerstrom-Schutzschaltern und auf zusätzliche Präventionsmaßnahmen zurückzuführen. Wie viele häusliche, nicht-tödliche verlaufende Stromunfälle in Deutschland auftreten, ist nicht bekannt, da es kein zentrales Register für Stromunfälle gibt.

Berufliche Stromunfälle werden in Deutschland an die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) gemeldet. Nach der Unfallstatistik wurden 3361 Stromunfälle im Jahr 2015 gemeldet, davon waren 682 meldepflichtig. Meldepflichtig bedeutet, dass die Beschäftigten nach einem Stromunfall länger als 3 Tage arbeitsunfähig sind. Bei sieben Stromunfällen verstarben die Unfallopfer. In der folgenden Abbildung ist die Anzahl der tödlichen Stromunfälle, die der BG ETEM gemeldet wurden, im Zeitraum von 1985 bis 2015 dargestellt.

In den USA wurden 2.498 tödliche berufliche Stromunfälle im Zeitraum von 2003-2015 bei der Electrical Safety Foundation International (ESFI) gemeldet, einer Organisation zur Vermeidung von Stromunfällen in Haushalt und Beruf. Der Anteil der tödlichen Stromunfälle an den tödlichen Berufsunfällen insgesamt betrug 3,8 % in diesem Zeitraum.