Studientypen

Zur Abschätzung und für den Nachweis von Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Organismus bzw. die Gesundheit müssen sowohl sogenannte epidemiologische Studien als auch experimentelle medizinisch/biologische Studien herangezogen werden, wobei jeder Studientyp bestimmte Vor- und Nachteile bietet, die bei einer abschließenden Bewertung berücksichtigt werden müssen. Der Vorteil epidemiologischer Studien und experimenteller Untersuchungen am Menschen beispielsweise liegt in ihrem direkten Bezug zum Menschen, wohingegen kleine Stichproben, eine oftmals unzureichende retrospektive Datensammlung und mangelnde statistische Aussagekraft die Nachteile solcher Studien sind. Dies erschwert den tatsächlichen Nachweis für einen Zusammenhang zwischen einer möglichen Ursache (z.B. einem Magnetfeld) und einer beobachteten Wirkung (z.B. einer Erkrankung).

Darüber hinaus kann die Ursächlichkeit einer Erkrankung durch einen Umweltfaktor, zum Beispiel elektromagnetische Felder, mittels epidemiologischer Studien nur schwer belegt werden. Deswegen müssen zusätzlich in vitro-Studien und tierexperimentelle Studien durchgeführt werden, um beobachtete mögliche Wirkungen zu bestätigen, Wirkungsmechanismen aufzudecken und Hypothesen zu überprüfen. Tier- und in vitro-Studien liefern aufgrund der Möglichkeit einer standardisierten Durchführung im Labor mit großen Stichproben oft verlässlichere Ergebnisse, insbesondere bezüglich schwacher und somit schwieriger nachweisbarer Wirkungen, als epidemiologische Untersuchungen. Ihr Nachteil besteht aber wiederum in der Schwierigkeit der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen.

Zum Nachweis eines konsistenten Effekts müssen deswegen immer die Ergebnisse aller Studientypen herangezogen und verglichen werden. Nur wenn die Ergebnisse einzelner Studientypen (d.h. epidemiologischer, tierexperimenteller und in vitro) überwiegend konsistente Hinweise auf dieselben Wirkungen liefern, kann von einem wissenschaftlich belegten Zusammenhang (Evidenz) gesprochen werden. Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass eine Wirkung nicht zwangsläufig auch eine gesundheitliche Beeinträchtigung bedeutet.