Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Prospective study of pregnancy outcomes after parental cell phone exposure: the Norwegian Mother and Child Cohort Study epidem.

[Prospektive Studie zu Schwangerschafts-Verläufen nach Mobiltelefon-Exposition der Eltern: die Norwegische Mutter-und-Kind-Kohorten-Studie,]

Veröffentlicht in: Epidemiology 2015; 26 (4): 613-621

Ziel der Studie (lt. Autor)

In einer in Norwegen durchgeführten prospektiven Kohortenstudie wurde der Zusammenhang zwischen Schwangerschafts-Verläufen und der Mobiltelefon-Exposition der Eltern untersucht.

Weitere Details

Die mütterliche Mobiltelefon-Exposition wurde in 'niedrig', 'mittel' und 'hoch' durch Kombination der Nutzung und Anrufdauer eingeteilt. Niedrige Exposition wurde definiert als seltene/keine Nutzung unabhängig von der Anrufdauer oder mehrmalige wöchentliche Nutzung mit Anrufzeiten unter 15 Minuten. Mittlere Exposition umfasste die mehrmalige wöchentliche Nutzung mit einer Dauer oft länger als 15 Minuten sowie tägliche Nutzung mit einer Anrufdauer selten länger als 15 Minuten. Hohe Exposition wurde definiert als tägliche Nutzung und Anrufdauer häufig länger als 15 Minuten sowie Nutzung mehr als 1 Stunde/Tag unabhängig von der Anrufdauer.
Es wurden zwei unterschiedliche Fragebögen für die Väter verwendet. In beiden Fragebögen wurde die Mobiltelefon-Nutzung erfasst, im später verwendeten wurden zusätzlich Angaben zu Telefonier-Gewohnheiten erhoben. Die väterliche Mobiltelefon-Nutzung wurde in einer ähnlichen Weise wie die mütterliche eingeteilt. Zusätzlich wurde die Teilkörper-Exposition aufgrund der Telefonier-Gewohnheiten folgendermaßen eingeteilt: keine Exposition des Kopfs oder der Hoden (keine Nutzung des Mobiltelefons oder weniger als 1 Minute/Tag oder Verwendung einer Freisprecheinrichtung oder Mobiltelefon nicht am Körper befindlich während des Gesprächs); Exposition des Kopfs (Nutzung mehr als 1 Minute/Tag und Verwendung einer Freisprecheinrichtung selten oder nie); Exposition der Hoden (Nutzung mehr als 1 Minute/Tag und Verwendung einer Freisprecheinrichtung normalerweise oder während langer Telefonate und Mobiltelefon entweder in der Hosentasche oder am Gürtel befindlich).

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (relatives Risiko (RR))

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 mütterliche Exposition: niedrig
Gruppe 2 mütterliche Exposition: mittel
Gruppe 3 mütterliche Exposition: hoch
Referenzgruppe 4 väterliche Exposition: niedrig
Gruppe 5 väterliche Exposition: mittel
Gruppe 6 väterliche Exposition: hoch
Referenzgruppe 7 Mobiltelefon-Nutzungsgewohnheiten des Vaters: keine Exposition des Kopfs oder der Hoden
Gruppe 8 Mobiltelefon-Nutzungsgewohnheiten des Vaters: Exposition des Kopfs
Gruppe 9 Mobiltelefon-Nutzungsgewohnheiten des Vaters: Exposition der Hoden

Population

Studiengröße

Typ Wert
Teilnehmerrate 39 %
Anzahl auswertbar 100.730
Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

Insgesamt 100 230 Mütter und 74 908 Väter füllten die Fragebögen zur Mobiltelefon-Nutzung aus. Das Risiko für Präeklampsie war leicht erniedrigt bei Frauen mit mittlerer und hoher Mobiltelefon-Exposition im Vergleich zu Frauen mit niedriger Exposition. Väter mit Exposition der Hoden während der Mobiltelefon-Nutzung hatten ein grenzwertig erhöhtes Risiko für perinatale Sterblichkeit der Nachkommen und ein leicht erniedrigtes Risiko des Partners, Präeklampsie während der Schwangerschaft zu entwickeln, als Väter ohne Exposition des Kopfs oder der Hoden. Keine der anderen Schwangerschafts-Verläufe hing mit der Mobiltelefon-Exposition zusammen.
Die Autoren schlussfolgerten, dass kein Zusammenhang zwischen der mütterlichen pränatalen und der väterlichen prä-konzeptionellen Exposition bei Mobiltelefon und der untersuchten Schwangerschafts-Verläufen gefunden wurde. Der einzige Risikoschätzer, der auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko hindeuten könnte, war nicht mit den Ergebnissen konsistent.

Studie gefördert durch

Themenverwandte Artikel