Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Residence near power lines and mortality from neurodegenerative diseases: longitudinal study of the Swiss population epidem.

[Wohnen in der Nähe von Hochspannungsfreileitungen und Mortalität an neurodegenerativen Erkrankungen: Längsschnittstudie der Schweizer Bevölkerung]

Veröffentlicht in: Am J Epidemiol 2009; 169 (2): 167-175

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es wurde eine Längsschnittstudie in der Schweiz durchgeführt, um die Beziehung zwischen häuslicher Magnetfeld-Exposition bei Hochspannungsfreileitungen und Mortalität von neurodegenerativen Erkrankungen zu untersuchen.

Weitere Details

Die Magnetfeld-Exposition wurde durch Berechnung des Abstandes von der Wohnung zur nächsten Hochspannungsfreileitung abgeschätzt.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Hazard-Rate)

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 Abstand der Wohnung zu 200 - 380 kV Hochspannungsleitung: ≥ 600 m
Gruppe 2 Abstand der Wohnung zu 200 - 380 kV Hochspannungsleitung: 200 < 600 m
Gruppe 3 Abstand der Wohnung zu 200 - 380 kV Hochspannungsleitung: 50 < 200 m
Gruppe 4 Abstand der Wohnung zu 200 - 380 kV Hochspannungsleitung: 0 < 50 m

Population

Studiengröße

Typ Wert
Gesamtzahl 7.290.000
Anzahl geeignet 4.650.000
Sonstiges:

Follow-Up: 22,82 Millionen Personenjahre

Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

9,2 % der Schweizer Bevölkerung leben weniger als 600 m von einer 220 oder 380 kV Hochspannungsfreileitung entfernt. Während der Studiendauer wurden insgesamt 282 378 Sterbefälle registriert. Die Hazard-Rate für Alzheimer-Krankheit betrug 1,24 (KI: 0,80; 1,92) für Personen, die im Abstand von weniger als 50 m zu einer Hochspannungsleitung gewohnt hatten. In einem Abstand von mehr als 50 m gab es wenig Evidenz für ein erhöhtes Risiko. Ein Dosis-Wirkungsbeziehung in Bezug auf die Jahre des Wohnens im Abstand von weniger als 50 m zu einer Hochspannungsleitung wurde beobachtet: die Hazard-Rate betrug 2,00 (KI: 1,21; 3,33) für Personen, die mindestens 15 Jahre in der Nähe einer Hochspannungsfreileitung gelebt hatten. Ein ähnliches Muster wurde für Alters-Demenz beobachtet, aber der Zusammenhang schien schwächer zu sein. Es wurde kein erhöhtes Risiko für Parkison-Krankheit, amyotrophe Lateralsklerose und multiple Sklerose gefunden.
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Ergebnisse auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Magnetfeldern von Hochspannungsfreileitungen und dem Risiko für Alzheimer-Krankheit und Alters-Demenz hinweisen.

Einschränkungen (lt. Autor)

Die Ergebnisse sollten trotz der großen Stichprobengröße mit Vorsicht interpretiert werden, da kein biologischer Wirkungsmechanismus bekannt ist.

Studie gefördert durch

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