Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

Long-term electromagnetic field treatment enhances brain mitochondrial function of both Alzheimer's transgenic mice and normal mice: a mechanism for electromagnetic field-induced cognitive benefit? med./bio.

[Langzeitliche elektromagnetische Feld-Behandlung erhöht die mitochondriale Funktion im Gehirn von transgenen Alzheimer-Mäusen und normalen Mäusen: Ein Mechanismus für einen elektromagnetischen Feld-induzierten kognitiven Vorteil?]

Veröffentlicht in: Neuroscience 2011; 185: 135-149

Ziel der Studie (lt. Autor)

Um den möglichen Mechanismus für elektromagnetische Feld-induzierte kognitive Vorteile zu untersuchen, wurde die Mitochondrien-Funktion bei gealterten transgenen Mäusen und ihren nicht-transgenen Wurfgeschwistern nach einer einmonatigen, täglichen elektromagnetischen Feld-Exposition bewertet.

Hintergrund/weitere Details

Die Autoren haben kürzlich herausgefunden, dass eine anhaltende EXposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern nicht nur transgene Alzheimer-Mäusen vor kognitiver Störung schützt, sondern auch bei normalen Mäusen das Gedächtnis verbessert (Arendash et al. 2010).
Mäuse (15-17 Monate alt) wurden in die folgenden vier Gruppen zu insgesamt je drei bis vier Mäusen pro Gruppe aufgeteilt: 1.) transgene Mäuse + Exposition, 2.) transgene Kontrollgruppe, 3.) nicht-transgene Mäuse + Exposition, 4.) nicht-transgene Kontrollgruppe.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 918 MHz
Modulationsart: gepulst
Expositionsdauer: zweimal 1 h/Tag während 1 Monats (früher Morgen und später Nachmittag)

Allgemeine Informationen

mice were divided into four treatment groups: i) trangenic (TG) mice exposed to EMF ii) TG mice sham exposed iii) non-trangenic (NT) mice exposed to EMF iv) NT mice sham exposed

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 918 MHz
Typ
Expositionsdauer zweimal 1 h/Tag während 1 Monats (früher Morgen und später Nachmittag)
Modulation
Modulationsart gepulst
Folgefrequenz 217 Hz
Zusatzinfo

Gaussian minimal-shift keying (GMSK) used as modulation

Expositionsaufbau
Expositionsquelle
  • antenna
Abstand zw. exponiertem Objekt und Expositionsquelle 26 cm
Aufbau mice placed in individual cages which where arranged radially round the antenna inside a 1.2 m x 1.2 m x 1.2 m Faraday cage
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
elektrische Feldstärke 17 V/m Minimum - - -
elektrische Feldstärke 35 V/m Maximum - - -
SAR 0,25 W/kg Minimum - Ganzkörper -
SAR 1,05 W/kg Maximum - Ganzkörper -

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchtes Organsystem:
Untersuchungszeitpunkt:
  • während der Befeldung
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Die elektromagnetische Feld-Exposition erhöhte bei den transgenen Mäusen die Mitochondrien-Funktion um 50-150%. Am höchsten war sie in kognitiv-wichtigen Gehirn-Arealen (z.B. Hirnrinde und Hippokampus). Die elektromagnetische Feld-Exposition erhöhte ebenfalls die Mitochondrien-Funktion bei normalen Mäusen, wobei die Erhöhung im Vergleich zu den transgenen Mäusen nicht so robust und weniger verbreitet war.
Die Expositions-induzierte Verstärkung der mitochondrialen Funktion im Gehirn bei transgenen Mäusen wurde von einem fünf- bis zehnfachen Anstieg des löslichen Amyloid-beta-Proteins 1-40 innerhalb derselben Mitochondrien-Präparationen begleitet, was offensichtlich indikativ für frühere Ergebnisse ist, dass elektromagnetische Felder toxische Amyloid-beta-Protein-Oligomere disaggregieren (Arendash et al. 2010).
Schließlich wurde die Befeldungs-induzierte mitochondriale Verstärkung sowohl bei den transgenen als auch bei den normalen Mäusen durch nichtthermische Wirkungen vermittelt, da die Temperaturen im Gehirn während/nach der elektromagnetischen Feld-Exposition entweder stabil oder vermindert waren.
Die Ergebnisse deuten insgesamt darauf hin, dass die mitochondriale Verstärkung im Gehirn ein primärer Mechanismus sein könnte, durch den die elektromagnetische Feld-Exposition sowohl transgenen als auch normalen Mäusen einen kognitiven Vorteil verschafft. Speziell im Zusammenhang, dass einen mitochondriale Fehlfunktion einen frühe und markante Eigenschaft der Pathogenese der Alzheimer-Krankheit ist, könnte die elektromagnetische Feld-Behandlung einen profunden Wert bei der Krankheits-Prävention und bei der Behandlung durch Intervention auf der Mitochondrien-Ebene haben.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

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