Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

Adaptive response in human blood lymphocytes exposed to non-ionizing radiofrequency fields: resistance to ionizing radiation-induced damage med./bio.

[Adaptive Reaktion in menschlichen Blut-Lymphozyten, exponiert bei nicht-ionisierenden hochfrequenten Feldern: Resistenz gegenüber ionisierendem Strahlen-induzierten Schaden]

Veröffentlicht in: J Radiat Res 2014; 55 (2): 210-217

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es sollte untersucht werden, ob durch die Exposition menschlicher Blut-Lymphozyten in hochfrequenten Feldern eine adaptive Antwort induziert wird, welche vor genotoxischen Wirkungen einer darauf folgenden Exposition bei Röntgenstrahlung schützt.

Hintergrund/weitere Details

Adaptive Antwort: In früheren Studien wurde herausgefunden, dass verschiedene Zelltypen, die bei extrem niedrigen sogenannten adaptiven Dosen einer genotoxischen Substanz exponiert wurden, weniger empfindlich gegenüber der Induktion eines genetischen Schadens waren, wenn eine höhere Test-Dosis derselben oder einer ähnlichen genotoxischen Substanz (zum Beispiel Röntgenstrahlung) verabreicht wurde.
Es wurden Blut-Lymphozyten von vier männlichen, gesunden Spendern für 24 h mit Phytohämagglutinin inkubiert und dann einer sogenannten adaptiven Dosis eines hochfrequenten Feldes mit 1950 MHz bei einer spezifischen Absorptionsrate von 0,3 W/kg für 20 h ausgesetzt oder schein-exponiert. Danach wurden die Zellen bei Röntgenstrahlen exponiert (1,0 oder 1,5 Gy). Die Zellen wurden nach 72 h geerntet und die Anzahl der Mikronuklei bestimmt.
Zusätzlich wurden weitere Versuche mit Röntgenstrahlung und Mitomycin C als adaptive Dosis durchgeführt. Die Ergebnisse werden hier nicht dargestellt.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 1.950 MHz
Expositionsdauer: kontinuierlich für 20 Stunden

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 1.950 MHz
Typ
Expositionsdauer kontinuierlich für 20 Stunden
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Kammer two exposure chambers of rectangular waveguides (WR 430) housed (together with sham waveguide) in commercial incubator; waveguides fed by amplified signal of a signal generator
Aufbau samples placed on four-layer plexiglass stand with 35 mm Petri dishes on each layer; the Petri dishes containing the diluted blood from each donor were kept in the outer positions and exposed to 0.3 W/kg, while dummy samples were placed in the inner positions of the incubator (37.0 ± 0.5°C, 95% air, 5% carbon dioxide)
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
SAR 0,3 W/kg Mittelwert berechnet - -

Referenzartikel

  • Zeni O et al. (2012): Radiofrequency radiation at 1950 MHz (UMTS) does not affect key cellular endpoints in neuron-like PC12 cells
  • Zeni O et al. (2012): Induction of an adaptive response in human blood lymphocytes exposed to radiofrequency fields: Influence of the universal mobile telecommunication system (UMTS) signal and the specific absorption rate

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchungszeitpunkt:
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Die Zellkulturen, die als adaptive Dosis bei einem hochfrequenten Feld exponiert wurden, bevor sie mit einer Test-Dosis von 1,5 Gy Röntgenstrahlung (jedoch nicht bei 1,0 Gy) behandelt wurden, zeigten im Vergleich zu den Zellkulturen, die nur mit Röntgenstrahlen exponiert wurden, eine signifikant niedrigere Anzahl an Mikronuklei. Allerdings traten zwischen den einzelnen Spendern große Unterschiede auf. Der Proliferationsindex war ähnlich zwischen den Zellkulturen, die bei einem Hochfrequenz-Feld als adaptive Dosis vor-exponiert wurden und anschließend mit Röntgenstrahlen behandelt wurden und den Zellkulturen, die allein mit Röntgenstrahlen exponiert wurden.
Die Autoren schlussfolgern, dass die Exposition von menschlichen Lymphozyten bei einem hochfrequenten Feld eine adaptive Antwort hervorruft, welche vor genotoxischen Wirkungen einer darauf folgenden Exposition bei Röntgenstrahlung schützt.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

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