Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

Effects of exposure to electromagnetic fields emitted by GSM 900 and WCDMA mobile phones on cognitive function in young male subjects med./bio.

[Wirkungen einer Exposition bei elektromagnetischen Feldern, emittiert durch GSM 900- und WCDMA-Mobiltelefone, auf die kognitive Funktion junger männlicher Testpersonen]

Veröffentlicht in: Bioelectromagnetics 2011; 32 (3): 179-190

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es sollten die möglichen Wirkungen einer langanhaltenden elektromagnetischen Feld-Exposition bei Handy-ähnlichen Signalen (GSM und W-CDMA) auf die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis von 30 gesunden männlichen Testpersonen (18-30 Jahre alt) untersucht werden.

Hintergrund/weitere Details

Die Testpersonen wurden an neun Tagen getestet (im Abstand von zwei Wochen), an denen sie unter drei Expositions-Bedingungen (Schein-Exposition, GSM und W-CDMA) in einer zufällig ausgewählten und ausbalancierten Reihenfolge exponiert wurden. Alle Tests wurden an jedem Studien-Tag innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zweimal durchgeführt (morgens und nachmittags).

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 900 MHz
Expositionsdauer: 3 Tage (à 7 h 15 Minuten), im Abstand von mindestens zwei Wochen
GSM
Exposition 2: 1.966 MHz
Expositionsdauer: 3 Tage (à 7 h 15 Minuten), im Abstand von zwei Wochen und nicht notwendigerweise aufeinanderfolgend

Allgemeine Informationen

9 study days (separated by 2-week intervals) with randomly assigned continuous exposure (sham exposure, GSM 900 and WCDMA/3G UMTS, 3 days each, not necessarily consecutive)

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 900 MHz
Typ
Expositionsdauer 3 Tage (à 7 h 15 Minuten), im Abstand von mindestens zwei Wochen
Zusatzinfo GSM
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
  • head-worn antenna
Kammer examination room with low background fields
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Zusatzinfo antenna connected to a thin microwave RF coaxial cable; antenna designed like in cell phones
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
Leistung 1 W - - - Eingangsleistung
SAR 7,82 W/kg - berechnet und gemessen 10 g -

Exposition 2

Hauptcharakteristika
Frequenz 1.966 MHz
Expositionsdauer 3 Tage (à 7 h 15 Minuten), im Abstand von zwei Wochen und nicht notwendigerweise aufeinanderfolgend
Zusatzinfo WCDMA/3G UMTS
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
Leistung 1 W - - - Eingangsleistung
SAR 10,98 W/kg - berechnet und gemessen 10 g -

Referenzartikel

  • Bahr A et al. (2007): Exposure setups for laboratory animals and volunteer studies using body-mounted antennas
  • Bahr A et al. (2006): Dosimetric assessment of an exposure system for simulating GSM and WCDMA mobile phone usage

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchtes Organsystem:
Untersuchungszeitpunkt:
  • vor der Befeldung
  • während der Befeldung
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Der univariate Vergleich (t-Test oder Wilcoxon-Test) deckte bei den Testpersonen, die bei einer GSM-Exposition exponiert wurden, im Vergleich zur Schein-Exposition, nur im Vigilanz-Test, signifikante Veränderungen auf (größere Anzahl korrekter Reaktionen und kürzere Reaktionszeit im morgendlichen Experiment). Unter der W-CDMA-Expositions-Bedingung war, im Vergleich zur Schein-Exposition, nur ein Parameter der Vigilanz (größere Anzahl korrekter Reaktionen) und ein Parameter im Test zur geteilten Aufmerksamkeit (langsamere Reaktionszeit in der Morgen-Session) verändert. Die Leistungsfähigkeit im Test zur selektiven Aufmerksamkeit und in der N-Zurück-Aufgabe wurde durch die GSM- oder WCDMA-Exposition nicht beeinflusst. Tageszeit-Wirkungen waren bei den Tests zur geteilten und selektiven Aufmerksamkeit sowie zum Arbeitsgedächtnis evident.
Nach Korrektur für multiples Testen (Bonferroni-Ungleichung) blieben nur die Tageszeit-Wirkungen in zwei Tests signifikant, resultierend aus schnelleren Reaktionen in den Nachmittags-Experimenten.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Ergebnisse keine Evidenz für eine elektromagnetische Feld-Wirkung auf die menschliche Kognition liefern, aber die Notwendigkeit unterstreichen, den Parameter "Tageszeit" zu kontrollieren

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

Themenverwandte Artikel