Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Childhood cancer and exposure to corona ions from power lines: an epidemiological test epidem.

[Kinderleukämie und Exposition bei Korona-Ionen von Hochspannungsleitungen: eine epidemiologische Untersuchung]

Veröffentlicht in: J Radiol Prot 2014; 34 (4): 873-889

Ziel der Studie (lt. Autor)

Die Autoren berichteten im Vorfeld einen Zusammenhang zwischen Kinderleukämie in Großbritannien und der Wohnnähe des Kindes bei Geburt zu Hochspannungsfreileitungen, der von den 1960ern zu den 2000er Jahren abnahm (Bunch et al., 2014). In der vorliegenden Studie untersuchten sie, ob die Korona-Ionen-Hypothese diese Ergebnisse erklären könnte.

Weitere Details

Korona-Ionen sind atmosphärische Ionen, die von den elektrischen Feldern einer Hochspannungsfreileitung hervorgerufen werden und vom Wind verdriftet werden können. Die Korona-Ionen-Hypothese beinhaltet, dass die Korona-Ionen sich an Luftschadstoff-Partikel anheften und die Ladung dieser Partikel erhöhen. Dadurch könnten mehr dieser Luftschadstoffe in den Atemwegen zurückgehalten werden, wenn sie eingeatmet werden. Deshalb könnten Kinder, die auf der windabgewandten Seite der Hochspannungsfreileitung wohnen, ein erhöhtes, durch die elektrischen geladenen Luftschadstoffe verursachtes Risiko für Kinderleukämie haben.
Es wurde ein verbessertes Modell zur Berechnung der Exposition bei Korona-Ionen unter Verwendung von Wind-Daten (Windrichtung und -geschwindigkeit) von 8 Wetterstationen in Wales und England angewendet und dabei die Gesamtlänge der Hochspannungsfreileitung innerhalb von 600 m der Adresse jedesTeilnehmers berücksichtigt.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (relatives Risiko (RR))

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 keine Exposition und Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung > 600 m
Gruppe 2 berechnete Exposition: 1. Quartil
Gruppe 3 berechnete Exposition: 2. Quartil
Gruppe 4 berechnete Exposition: 3. Quartil
Gruppe 5 berechnete Exposition: 4. Quartil

Population

Fallgruppe

Kontrollgruppe

Studiengröße

Fälle Kontrollen
Anzahl geeignet 53.515 -
Statistische Analysemethode:

Ergebnisse (lt. Autor)

Insgesamt 7347 Kinder wohnten in einem Abstand von bis zu 600 m zu Hochspannungsfreileitungen.
Die Exposition bei Korona-Ionen korreliert stark mit dem Abstand zu den Hochspannungsfreileitungen. Deshalb entsprechen die Ergebnisse dem Anstieg im Risiko für Kinderleukämie, der für den Abstand in der vorangegangenen Publikation von Bunch et al. (2014) beobachtet wurde. Jedoch erklärt das verwendete Modell die beobachteten Leukämie-Raten in der Nähe von Hochspannungsfreileitungen weniger gut als die direkte Messung des Abstands. Die Korona-Ionen-Hypothese wird als Erklärung für die vorherigen Ergebnisse nicht widerlegt, aber sie wird auch nicht unterstützt, ebenso wenig wie im weiteren Sinne jede andere auf der Windrichtung beruhenden Hypothese.

Studie gefördert durch

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