Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Extremely low-frequency magnetic fields and survival from childhood acute lymphoblastic leukemia: an international follow-up study epidem.

[Extrem niederfrequente Magnetfelder und Überleben bei akuter lymphatischer Leukämie im Kindesalter: eine internationale Follow-Up-Studie]

Veröffentlicht in: Blood Cancer J 2012; 2: e98

Ziel der Studie (lt. Autor)

In einer internationalen Follow-up-Studie wurde der Zusammenhang zwischen der Exposition bei extrem niederfrequenten Magnetfeldern und dem Überleben bei akuter lymphatischer Leukämie im Kindesalter untersucht. Die gepoolte Analyse basierte auf den Daten folgender Studien aus Kanada (McBride et al., 1999), Dänemark (Olsen et al., 1993), Deutschland (Michaelis et al., 1998), Neuseeland (Dockerty et al., 1999), Schweden (Feychting et al., 1993), Großbritannien (UK Childhood Cancer Study Investigators, 1999), USA (Linet et al., 1997), Deutschland (Schüz et al., 2001), Japan (Kabuto et al., 2006) und USA (Foliart et al., 2006).

Weitere Details

Vorangegangene Studien (Foliart et al., 2006 und Svendsen et al., 2007) zeigten ein geringeres Überleben bei akuter lymphatischer Leukämie im Kindesalter im Zusammenhang mit extrem niederfrequenten Magnetfeldern auf. Daraus wurde die Hypothese entwickelt, dass extrem niederfrequente Magnetfelder das Wachstum von Leukämie-Zellen fördern könnten. Wenn eine Wirkung von extrem niederfrequenten Magnetfeldern auf das Fortschreiten der Krankheit nachgewiesen werden würde, würde dies unmittelbar eine biologische Plausibilität unterstützen.
In der vorliegenden Studie wurden Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie bis zu 10 Jahre lang beobachtet, um Informationen über Überleben, Rückfall, Auftreten eines zweiten bösartigen Tumors oder Tod zu erhalten.
Zur Bestimmung des prognostischen Risikos wurden die Kinder in eine Niedrig-Risiko-Gruppe (Kinder unter 10 Jahre und mit einer diagnostischen Leukozyten-Zahl unter 50 000/ml) und eine Hochrisiko-Gruppe (Kinder 10 Jahre alt oder älter oder mit einer Leukozyten-Zahl von 50 000/ml oder mehr).

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 Magnetfeld-Exposition: ≤ 0,1 µT
Gruppe 2 Magnetfeld-Exposition: 0,1 - 0,2 µT
Gruppe 3 Magnetfeld-Exposition: 0,2 - 0,3 µT
Gruppe 4 Magnetfeld-Exposition: > 0,3 µT

Population

Studiengröße

Typ Wert
Gesamtzahl 3.073
Statistische Analysemethode:

Ergebnisse (lt. Autor)

Die meisten Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie (88 %) waren bei extrem niederfrequenten Magnetfeldern von ≤ 0,1 µT exponiert, dieser Anteil variierte von Land zu Land, von 99 % in Dänemark bis zu 69 % in einer der beiden amerikanischen Studien. 68 Fälle (2 %) waren in der höchsten Expositionsgruppe von > 0,3 µT, die Mehrheit (n=42) stammte aus den beiden amerikanischen Studien.
Es wurden keine statistisch signifikanten Zusammenhänge zwischen der Exposition bei extrem niederfrequenten Magnetfeldern und dem Überleben bei akuter lymphatischer Leukämie im Kindesalter in der vorliegenden großen gepoolten Analyse mit mehr als 3000 Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie aus acht Ländern gefunden.
Die Autoren schlussfolgern, dass die Exposition bei extrem niederfrequenten Magnetfeldern keinen Einfluss auf die Überlebens-Wahrscheinlichkeit oder das Risiko eines Rückfalls bei Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie hat.

Studie gefördert durch

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